Text: http://crisgoesabroad.blogspot.fi/2017/02/what-last-100-days-as-exchange-student.html
Coming home from exchange comes in 4 stages.
The first stage is the “I don’t care anymore, I want to go home, screw it all!”, when you stop caring and start getting angry. You’re sick of all the problems and things not working out. You’re sick of not being understood or able to fully express yourself. And you get sick of caring. So you start not to care and start to do as you please and live life by your own rules. You can’t wait to be home, to the easy and to the familiar.
The next phase is a sort of denial, the “life’s perfect, I don’t want to go home, I want to stay in my bubble forever”, where you practical run around singing and dancing in the streets because life is so perfect and every moment can never be ruined or forgotten. You go about your life with a spring in you step, just taking every experience in and sucking in as much as you can. But you’re so in love with life and blinded by that love to see that your bubble will soon pop.
And when that bubble burst and your happiness crumbles it marks the beginning of the next stage “the emotional breakdowns of realisation”, you start to think about when will the next time I do this or see these people again, when will the next time be when I’m in this city again? And the questions begin to clear and crowd your head with realisation. You realise that time is almost gone and there’s nothing you can do about it. You start to notice yourself doing things for the last time but yet you can still remember doing them for the first, but all becomes so normal to you now. It becomes your daily life, it feels like home, it feels so natural now. But doing those exact same things for the last time makes you stop and think about how far you’ve come. Not knowing when you’ll be back or if you’ll ever meet you host country friends again or exchange student friends and all the heart breaking goodbyes but you never really know when it will be the last time you see them and the uncertainty will eat you away. With every goodbye your heart will break a little and every person will take a little bit back home with them so your heart is spread across the globe and is bigger than ever before.
The last stage is the “dead neutral stage” and not everybody will go through this, some might be torn and others egger for the last day. But to be dead neutral is by fair the worst because you’re so blank and emotionless, that you feel dead. But you’re alive and feeling everything at the same time. Going home is like going insane. Thinking about your home life the previous year leave you feeling hollow and empty because you can’t fill those shoes anymore, they don’t fit you anymore. However, there will be a new pair of shoes for you to fill, ones that you get to mould and create to fit you perfectly.
The final goodbye will make you sick to your stomach and you’ll find yourself waking up panicking because the hallways are too small in this country or you’ve forgotten a word in your host language. It’s the small things that will scare you the most. It’s the goodbyes you didn’t get that to say will eat you away and the hellos of the other side that will cure your heart. Although you’ll never be quite whole again, you find new ways to slowly lose the rest of yourself. But that is what it is to be an exchange student…
- Kat Puchert
Hyvää pääsiäistä! Frohe Ostern auf Finnisch. Die Osterzeit ist schon vergangen, aber dennoch werde ich davon berichten. :)
Auf dem Bild seht ihr Mämmi, eine traditionelle Osterspezialität. Es schmeckt (meiner Meinung nach) genauso wie es aussieht. Mit viel Vanillesoße, Joghurt und/oder Zucker ist es sogar recht "lecker". Mämmi schmeckt nach zerquetschten Roggenbrot mit Wasser vermischt und groß was anderes ist es auch nicht. Die Hälfte der Finnen feiert Mämmi, die andere Hälfte findet es wahrscheinlich genauso merkwürdig wie die meisten von uns Austauschschülern.
Die zweite Ostertradition ist, dass die kleinen Kinder draußen Weidenzweige sammeln und diese ganz bunt mit Krepppapier und sonstigem. Dann gehen sie Sonntagvormittags von Tür zu Tür in der Nachbarschaft und verteilen diese, sagen Gedichte auf uns bekommen dafür Süßigkeiten. Jede Familie hat dann einen schönen Strauß in der Familie stehen, wenn viele Kinder geklingelt haben. :)
Ich habe auch versucht die Deutsche Eieranmal-Tradition einzuführen. Es wurde anfangs sehr skeptisch geguckt, als ich die gekochten Eier in Farbbehälter getunkt habe. Am Ende fanden sie es aber sehr witzig und wir haben sie dann noch mit schönen Stempeln verziert.
Ansonsten war Ostern hier nichts Großes und in Finnland gibt es auch keine Ferien, nur der Karfreitag und Ostermontag ist frei von Schule und Arbeit.
Schon im Dezember hatten wir für die Reise angemeldet und nun war es endlich soweit - auf nach Lappland! Vorher hatten wir jedoch noch ganze 17 Stunden quer durch Finnland vor uns. Am Sonntag um Mitternacht fuhr unser Bus in Helsinki ab. Die Nacht war von wenig Schlaf geprägt. Frühstück gab es in der Nähe von Oulu und gegen halb eins erreichten wir Rovaniemi und somit den Polarkreis. Dort besuchten wir den Weihnachtsmann in seinem Dorf, machten ein Gruppenfoto mit ihm und hatten danach noch Zeit für uns selbst zum herumlaufen und Souvenirs kaufen.
Bevor unser endgültiges Ziel erreichten ging es noch 3 weitere Stunden mit unserem Bus nördlich. Es war später Nachmittag, als wir in Pyhä ankamen. Dort gab es zuerst Abendessen und anschließend wurden uns die Zimmer zugeteilt. Da es für unsere große Gruppe nicht ganz an Platz reichte wurde ich mit ein paar anderen Freundinnen in ein fünf Minuten entferntes Mökki gefahren. Dort hatten wir eine eigene Sauna und Dusche, ein Wohnzimmer und alles war super modern eingerichtet. Dafür lohnte es sich definitiv immer 5 Minuten zum Haupthaus zu laufen :-)
Der Dienstag ging recht früh los, wir fuhren nach dem Frühstück direkt mit dem Bus zur Huskyfarm. Dort hatten wir erst noch etwas Zeit, welche in einer riesigen Gruppenschneeschlacht endete. Im Tiefschnee steckte man bis zur Hüfte fest und hatte Schwierigkeiten sich im über einem Meter hohen Schnee fortzubewegen. :D
Dann kam auch schon unser Führer, welcher uns eine Einleitung gab. Er erklärte uns, wie wir den Schlitten zu lenken hatten, den wir gleich selbst fahren werden. Einer saß im Schlitten und der andere stand hinten auf den Kufen und kontrollierte in den Kurven und das Bremsen. Vor jedem Schlitten waren sechs Hunde gespannt. Sobald man die Bremse loslässt rennen die Hunde los und halten auch erst wieder an, wenn die Bremse durchgedrückt wird. Also bloß nicht herunterfallen :D Die Kilometerlange Strecke ging sehr schnell vorüber und wir kamen unfallfrei im Ziel an. Im Anschluss bekamen wir noch eine Führung durch die Hundezwinger.
Für große Pausen blieb keine Zeit, denn direkt im Anschluss fuhr der Bus weiter zur Rentierfarm. Dort gab es in einem kleinen Tipi für alle Essen, traditionell Rentiersuppe, danach gab es noch eine Präsentation über das Leben der Samen mit den Rentieren. Schwer zu glauben, dass wirklich Leute nur mit dem Einkommen ihrer Rentiere leben. Nach der Präsentation gingen wir dann raus zu den Rentieren, die an einen Schlitten gespannt auf uns warteten. Wieder saßen zwei Personen in einem Schlitten und wurden von einem Rentier gezogen. Nur anders als bei den Hunden rennen sie nicht sofort los, sondern fahren uns eher spazieren. Daran kann man auch nicht wirklich etwas ändern, es sei denn man läuft mit Essen vor ihnen her. Das Essen bekamen sie dann im Anschluss natürlich trotzdem und wir durften sie selbst füttern. Die Rentiere waren einfach unglaublich niedlich, auch wenn sie eher weniger Kuscheltiere waren. Sie waren jedoch schon sehr an die Menschen gewohnt und ließen sich auch von uns anfassen.
Viel zu schnell war der Tag schon vorbei. Der Abend war uns zur Freien Verfügung gestellt und wir konnten in die Sauna gehen.
Von Mittwoch bis Freitag durften wir uns Aktivitäten aussuchen. Ich war zwei Tage lang Skifahren. Die finnischen "Berge" sind zwar lange nicht so wie in den Alpen, aber es waren trotzdem tolle Pisten zum fahren da und mit Freunden machte das alles gleich doppelt so viel Spaß. Am Donnerstag Abend fuhren wir mit unserem Bus in den "Center of Northern Lights". Wir alle hatten eine Art Museum erwartet, aber wir wurden letztendlich von einer Frau empfangen, die uns in ein kleines Tipi geführt hat. Dort stapelten wir uns alle wortwörtlich aufeinander und bekamen eine Slideshow zu sehen. Unsere Führerin hat viele interessante Dinge über Nördlicher erzählt, welche Arten es gibt und wann und wie man sie am besten zu sehen bekommt. Später waren wir schon allmählich dabei uns bettfertig zu machen, als jemand unserer Gruppe sagte, wir sollen alle schnell rauskommen. Die Freude war riesig, als wir nun wirklich live Nordlichter am Himmel sahen, grün und leicht tanzend waren sie fast eine halbe Stunde immer mal wieder zu sehen. Ein unglaubliches Erlebnis!
Am Freitag hatte ich mich zu einer Schneeschuh-Wanderung angemeldet. Wir schnürten uns die breiten Dinger an die Schuhe und stampften los, durch den tiefen Schnee im tiefen Wald. Zwischendurch machten wir eine kleine Pause an einer Feuerstelle, grillten Würstchen und aßen Brötchen. Gestärkt ging es dann die letzten Kilometer wieder zurück. Es hat mir echt Spaß gemacht und ich würde es auch durchaus noch einmal machen! :-)
Am Abend ging es dann in Gruppen aufgeteilt noch einmal los. "Avanto" (Eisbaden) stand auf dem Programm! Hier ging es nicht darum in kaltes Wasser zu steigen, sondern in ein in den gefrorenen See gesägtes Eisloch zu steigen. Vorher und nachher wurde sich ordentlich in der Sauna aufgewärmt um sich danach einmal ordentlich zu erfrischen. Natürlich fand ich das auch super kalt und man bleibt meist nicht länger als ein paar Sekunden im Wasser, aber es ist nicht so schlimm wie man es sich vielleicht vorstellt und wenn man wieder aus dem Wasser kommt, macht es den Anschein, als wäre die Lufttemperatur draußen lauwarm. Zumindest war das meine Erfahrung beim Eisschwimmen!
Als nächstes mussten wir dann leider schon unsere Koffer packen, denn am nächsten morgen ging es schon ganz früh wieder los, 16 Stunden südlich zurück nach Helsinki. Ein unbeschreiblich tolle Reise, die meine Erwartungen noch übertroffen hat und die ich sicherlich nicht vergessen werde. Mehr Bilder gibt es in der Galerie ganz oben zu sehen! ;-)
Das mit spontanen Ausflügen und Unternehmungen klappt unter uns Austauschschülerin immer recht gut. Auch diesmal war auch wieder ruckzuck eine kleine Gruppe zusammengekommen, als die Frage aufkam, wer nächstes Wochenende mit nach Porvoo kommen möchte. Also buchte ich für uns alle den Bus und am Samstagmorgen ging es früh los.
Es war recht frisch, nur knapp über null grad, aber dafür kam nach Wochen endlich wieder die Sonne raus, was sich auch den ganzen Tag hielt. Wir schlenderten erst durch die Altstadt und liefen durch den Wald bis zu einem kleinen Aussichtspunkt, von wo man einen tollen Blick auf die Kleinstadt hatte. Anschließend liefen wir zu der Schokoladenfabrik "Brunberg". Das war wirklich der reinste Schokoladenhimmel dort und hier gibt es wirklich die beste Schokolade. Da kann auch Milka und Lindt nicht mithalten :-)
Auch wenn es Plusgrade waren, war der Fluss durch Porvoo noch immer mit einer dicken Eisschicht überzogen und dort verbrachten wir den restlichen Nachmittag mit Sonne genießen, Fotos machen und hatten super viel Spaß. Weiter hinten waren manche Finnen zum Eisfischen gekommen, es fuhren sogar welche mit ihren Fahrrädern und Kleinwagen darüber und so mancher ging flussaufwärts joggen :D Durch den monatelangen Sonnenentzug waren unsere Wangen von der Sonne knallrot am Ende des Tages, wenn nicht sogar ein mini kleiner Sonnenbrand. Am frühen Abend ging es dann wieder mit dem Bus zurück nach Helsinki. Ein sehr gelungener Tag! :)
Der große Tag war gekommen. Wochenlang geübt, alles mögliche vorbereitet und organisiert. Doch wahrscheinlich wollt ihr erstmal wissen was das überhaupt ist, die Wanhat.
Die Wanhat, oder auch "vanhojen tanssit", ist ein traditioneller finnischer Schulball. Die Abiturienten hatten am Vortag beim "Penkkarit" die Schule verlassen und nun feiern die Zweitklässler, dass sie die Ältesten der Schule sind. Auch wenn ich Erstklässlerin bin durfte ich wie alle anderen Austauschschüler mittanzen, da wir eben nur für ein Jahr hier sind. Seit Ende November fanden dreimal wöchentlich Tanzstunden statt. Meinen Tanzpartner hatte ich dank meiner Tutorin in der Schule gefunden. Trotz anfänglichen Schwierigkeiten wurde das straffe Programm durchgezogen. Es bestand aus etwa zehn traditionellen Tänzen, unter anderem Tango und Wiener Walzer. Zum Schluss kamen noch die "Oma tanssit" dazu, also unsere eigenen Tänze, für die extra Musik zusammengeschnitten und eine Choreografie geschrieben wurde.
Seit dem Sommer waren die Mädchen schon auf Kleidersuche, aufwendig geschneiderte Ballkleider in verschiedensten Farben, wenn nötig auch maßgeschneidert, was dann schon mal locker 800€ kosten kann. Ich hatte riesiges Glück, dass meine Support Person selbst welche unfertig und mir eines ihrer geliehen hat. Alles wurde ewig organisiert, schließlich sollte alles perfekt sein für diesen Tag.
Am Morgen der Wanhat fuhren die meisten meiner Freundinnen und Mittänzer schon um sieben zum Frisör, verbrachten stundenlang mit dem Make-up, um pünktlich um halb eins bei der Generalprobe zu sein. Meine Schule hatte eine Arena gemietet, da wir sehr viele sind und beinahe 300 Tänzer hatten. Eine meiner Klassenkameraden hatte mir morgens schnell die Haare gemacht und ich hatte mit einer Freundin zusammen das Make-up gemacht. Die Aufregung stieg immer mehr, denn die Generalprobe verlief wie im Flug und schon stand die erste Aufführung an. Um 13.30 kam die Schule, das heißt die "Übriggebliebenen" Erstklässler und Lehrer zum Zuschauen. Es lief ganz gut, ich hatte ab und zu etwas Probleme, weil das Kleid etwas lang war und ich draufgetreten bin :D
In der Pause habe ich mit Freundinnen Fotos gemacht und wir haben etwas gegessen, unerwartet gingen die zweieinhalb Stunden schneller um als erwartet. Die Aufregung stieg nochmal, denn jetzt war die Arena komplett gefüllt mit Menschen, Eltern und Verwandten. Da wir die erste Aufführung schon quasi als Probe nutzen konnten, lief das zweite Mal gleich besser. Der Applaus am Schluss war groß und wir waren erleichtert, als es geschafft war.
Im Anschluss wurden noch ein paar Fotos mit meiner Familie gemacht und dann sind wir nach Hause gefahren, wo ich mich schnell umgezogen habe. Denn es stand noch die Aftershowparty an, die mehrere Schulen aus Helsinki und Umgebung zusammen hatten. Es fand in einer Art Club statt und war ab spätestens halb elf prall gefüllt, es wurde getanzt, viel getrunken und auch sonst bekam mein beim typisch finnischen feiern einiges zu sehen... Wir hatten aber auch nüchtern unseren Spaß, es war ein guter DJ da und ich habe auch andere Austauschschüler wieder gesehen dort. Gegen zwei Uhr morgens war ich nach einem langen und anstrengenden Tag endlich in meinem Bett.
Ein unglaublicher Tag und eine unvergessliche Erfahrung, die ich nur hier in Finnland hätte machen können! <3 Ich werde auch den Link zu You Tube hier reinstellen, sobald der Tanz hochgeladen wurde. Ich hoffe euch gefallen die Bilder in meiner Galerie, auch später kommen da noch etwas mehr, wenn die professionellen Fotos da sind :-)
Lena
"Penkkarit" ist eine jährliche finnische Tradition, die von den Abiturienten der Highschool gefeiert wird. Es ist der letzte Tag für die Schüler an der Schule. Am Morgen sind alle in verschiedensten Kostümen zur Schule gekommen. Es sind Einhörner, Minions und Tiere durch die Flure gelaufen und hatten prall gefüllte Tüten mit Süßigkeiten bei sich. Dann wurden die Klassenzimmertüren aufgerissen und alle mit Bonbons und Schokolade beworfen. Nach der ersten Stunde ist die ganze Schule in die Aula gegangen, wo die Abigaala stattgefunden hat. Bei uns haben sie ein Quiz gemacht, in dem jeweils zwei Erst-, Zweit- und Drittklässler gegeneinander angetreten sind. Zum Schluss wurde das Abivideo gezeigt, welches professionell und mit viel Mühe gemacht wurde.
Nach der Gala sind alle Abiturienten nach draußen gestürmt und in die LKWs gestiegen. Da wir eine sehr große Schule sind, brauchten wir mehr als nur ein oder zwei Laster, doch dass acht dieser Wagen voller Abiturienten vor unserer Schule stehen werden, damit hatte ich nicht gerechnet. Wieder wurden wir mit Massen von Süßigkeiten beworfen, bevor die LKWs sich laut hupend und mit schreiender Besetzung auf den Weg machten. So fuhren unzählige Laster von verschiedensten Schulen an diesem Vormittag durch die Stadt.
Mal wieder gibt es einiges zu berichten seit meinem letzten Blogeintrag! Mittlerweile ist schon Mitte Februar, doch auch im Januar ist einiges passiert.
Mit meiner Gastfamilie war ich am Ende der Winterferien in der Nähe von Lahti ein Wochenende Skifahren. Es war ziemlich kalt, wir hatten am ersten Tag minus 24 Grad am Vormittag, doch warm eingepackt ließ es sich trotzdem gut fahren. Es gab dort nur fünf kleine Pisten, aber trotzdem hatten wir unseren Spaß. Ein typisch finnischer Urlaub im Mökki, abends Sauna und Schneebad.
Mitte Januar fand dann die Midyearorientation statt. Es war ein merkwürdiges Gefühl, ein halbes Jahr später wieder an dem Ort zu sein, wo alles angefangen hatte. Trotzdem ließen wir uns davon nicht abhalten und hatten ein wundervolles Wochenende, wo viel gelacht wurde und wir nochmal gut auf das letzte halbe Jahr zurückblicken konnten.
Anfang Februar war ich mit einer Freundin bei Apassionata, da wir im November zwei Tickets gewonnen hatten. Es war eine tolle Show und ging leider viel zu schnell vorbei.
Der Januar und die Hälfte des Februars ging schnell vorbei, meine Wochen waren ziemlich voll mit verschiedenen Plänen, ich habe viel unternommen und erlebt.
Gestern war dann schon die Wanhat, eines meiner Highlights hier in Finnland, aber dazu werde ich nochmal extra etwa schreiben :D
Silvester. In weniger als 12 Stunden würde ich ein neues Jahr in meinem Auslandsjahr anbrechen. In mir löst das so ein Gemisch als, Freude und Traurigkeit, Lachen und Weinen aus. Wie kann die Zeit nur so unglaublich schnell vergehen? Einerseits frage ich mich, was ich die ganzen sechs Monate gemacht habe, anderseits weiß ich, dass ich schon so unfassbar viel erlebt habe und ich die Zeit einfach schätzen sollte, die ich schon hier verbringen durfte. Ich bin momentan einfach wieder unfassbar glücklich mit meinem Leben hier in Finnland und möchte am liebsten nie wieder nach Hause. Anderseits freue ich mich dann natürlich auch darauf meine Familie in einem halben Jahr wieder in die Arme schließen zu können. Die Gedanken eines Austauschschülers können sehr wirr sein....
Silvester an sich war erst nicht sonderlich spektakulär. Wir haben zusammen Essen gemacht und am Nachmittag wurde spontan entschieden, dass mich eine andere Austauschschülerin besuchen kommt und dann hier übernachten würde. Wir sind dann jedoch zusammen spontan zu einer Freundin gefahren und haben dort mit vielen anderen den Abend verbracht. Kurz vor Mitternacht sind wir dann raus gegangen auf einen kleineren Hügel und hatten von da aus einen tollen Blick auf das Feuerwerk mehrerer Familien und haben auch selbst ein paar angezündet. Am Abend bzw. Morgen bin ich dann müde ins Bett gefallen. Es war ein toller Abend und ich kann immer noch nicht glauben, dass wir jetzt 2017 haben! Frohes Neues Jahr - Happy New Year - Hyvää uutta vuotta! <3
Wow jetzt war tatsächlich der heilige Abend gekommen. Unglaublich, dass das Jahr schon bald vorbei ist. Ich hatte schon einige Gedanken, wie dieser Tag wohl werden würde, wenn man nicht wie gewohnt mit der Familie zusammen ist. Mein Weihnachten das ich gewohnt war, hatte sich immer ruhig und gemütlich abgespielt. Wie es wohl mit kleineren Kindern und aufgedrehtem Hund sein würde..?
Am Morgen sind wir nicht ganz so spät aufgestanden. Merkwürdigerweise durfte ich zusammen mit meiner Gastschwester und meinem Gastbruder schon ein Geschenk auspacken. Es war ein Gesellschaftsspiel für uns drei, was wir dann gleich ausprobiert haben, bevor ich mit meiner Gastschwester in die Sauna gegangen bin. Das ist eine der Weihnachtstraditionen - ohne die Weihnachtssauna ist Heiligabend nicht vollständig. Nach der Sauna kamen dann die Großeltern und wir haben zusammen Milchreis gegessen, eine weitere Tradition, denn das ist das typische Weihnachtsfrühstück. Anschließend wurde ein Film gesehen, der jedes Jahr zu Weihnachten kommt und außerdem eine Übertragung der Weihnachtszeremonie aus Turku.
Schnell war der Vormittag vorbei und wir sind zu den anderen Großeltern gefahren, wo auch noch andere Verwandtschaft war. Alle zusammen haben wir dann gegessen. Finnisches Weihnachtsessen ist sehr aufwendig und vor allem viel. Sehr viel. Zur Vorspeise gibt es meist Salat, die "zweite Vorspeise" ist dann verschiedenster Fisch und "Joululimppu" eine Art Weihnachtsbrot. Das nächste Gericht gehört auch noch nicht zur richtigen Hauptspeise, jetzt gab es erstmal verschiedene, selbstgemachte Aufläufe, Kartoffelauflauf, Karottenauflauf... Als bei mir schon das gewisse Sättigungsgefühl erreicht war, konnte es mit der Hauptspeise losgehen: Der "Joulukinkku". Ein Weihnachtsschinken der bis zu neun Stunden, teilweise über Nacht, im Ofen verbringt, aber dann einfach nur herrlich lecker schmeckt. Anschließend gab es selbstgerechten Schokomouse, "Joulutorttu", Kekse, Schokolade, Kaffee und Kuchen. Ich glaube ich habe noch nie so viel gegessen.
Zwei Stunden später hat es dann endlich an der Tür geklingelt. Der "Joulupukki", also der Weihnachtsmann war endlich da! Mit großen weißen Bart und eine mächtigen Geschenksack kam er ins Wohnzimmer und hat die nicht endenden Geschenke verteilte. Sogar ich habe schon drei Geschenke bekommen, eins für meine Gastschwester und mich zusammen. Von meinen Gasteltern habe ich ein riesiges Moomi-Handtuch bekommen *-*
Als wir nach der Bescherung wieder nach Hause gefahren sind, ging es gleich weiter mit den Geschenken. Ich habe wirklich noch nie so viele Geschenke gesehen und wurde selbst auch reichlich beschenkt! Meine Gastfamilie hat sich auch sehr über meine Geschenke gefreut und wir hatten gemeinsam einen superschönen Abend. <3
So...so schnell war sie dann doch gekommen die Adventszeit. Einen Adventskalender von den "Moomins" hatte ich schon relativ früh von meiner Gastmutter geschenkt bekommen, aber es hatte sich nie so angefühlt, als könnte ich bald das erste Türchen öffnen. Die Advente verliefen ganz anders, wie ich es aus Deutschland gewohnt war. Kein gemeinsames Frühstück oder Adventskaffee am Nachmittag... Noch nichtmal einen Adventskranz hatten wir und somit blieb auch der Streit darum, wer die erste Kerze anzünden darf, erspart. Dafür hatte jeder in der Familie mindestens zwei Kalender - sogar der Hund hatte einen :D
In den Städten wurde wie auch in Deutschland weihnachtliche Lichter aufgegangen und an einigen Tannen hingen Lichterketten. Der Schnee blieb leider erspart und es war eine für Finnland ziemlich warme Adventszeit.
Am 3. Advent machte ich meiner Gastfamilie eine kleine Überraschung. Aus Deutschland hatte ich ein großes Paket mit deutschen Weihnachtskeksen, Stollen und alles was eben dazu gehört bekommen und hatte ihnen einen Tisch gedeckt. Jeder hat fleißig probiert, auch wenn nicht alles so gut geschmeckt hat. Dann blieb eben mehr für mich übrig :D Trotzdem haben sie sich sehr darüber gefreut und wir haben mit Weihnachtsmusik im Hintergrund einen schönen Abend gehabt, wo wir uns auch gegenseitig über die Weihnachtstraditionen unterhalten konnten :)
Und wieder ging es los - diesmal in die ehemalige Hauptstadt Finnlands, nach Turku. Jetzt wo die die Adventszeit so kurz bevor stand sollte sich das gut dazu eignen, da dann der Weihnachtsmarkt eröffnet werden würde. Von jenem wurde uns schon viel versprochen und es sei der beste in Finnland. Auch wenn das Programm erst am Samstag losging, machte ich mich mit einer anderen Austauschschülerin (Hallo Hannah *-*) schon am Freitag los. Wir hatten Prüfungswoche, aber an dem Tag beide frei, weshalb wir die Zeit nutzten, um schon nach Turku zu fahren. Als wir dort waren, liefen wir einfach drauf los, durch die Straßen, in Einkaufszentren und suchten auch schon nach Weihnachtsgeschenken gesucht. Die Zeit verging zügig und am Abend fuhren wir zu einer YFU Mitarbeiterin, bei der wir die Nacht über blieben durften.
Das Programm am nächsten Tag ging um zehn los. Wir trafen uns am Weihnachtsmarkt und hatten dann zwei Stunden zur freien Verfügung. Anschließen sind wir zusammen zu dem Schloss in Turku gelaufen, wo wir eine Führung extra auf Englisch bekommen haben. Es war sehr interessant und sehr gut erklärt. Nachdem die Führung beendet war gingen wir wieder zurück zum Weihnachtsmarkt. Dieser war viel kleiner als erwartet und mehr als 15 kleine Stände gab es glaube ich nicht :D also das mit dem größten Weihnachtsmarkt Finnlands wagte ich zu bezweifeln, denn der in Helsinki ist definitiv größer. :D
Nachdem wir am Samstagabend die Ehre hatten in einem supermodernen Mökki direkt am See zu übernachten, ging das Programm wieder um 10 los am Sonntag. Wir gingen in das "Caribian Spa" in Turku, wo alle aufgebaut war wie in einem Piratenschiff. Im Außenbecken ließ sich es auch gut aushalten, da das Wasser sehr warm war und es hat zu unserer Freude sogar noch etwas angefangen zu schneien. Nach einiger Zeit entdeckten wir ein Eisbecken, in dem sogar kleine Eisschollen schwommen und wir machten eine Challenge, wer alles hereinspringt. Am Ende war aber jeder einmal drin, um gleich danach sofort wieder ins warme Wasser zu springen. :)
Turku war also auch sehr schön und es lohnt sich einmal dorthin zu fahren!
Der Wecker klingelte um halb sechs. Es waren Ferien... Trotzdem machte ich mich auf und fuhr mit dem Bus nach Tikkurila, wo ich mich dann mit anderen Austauschschülern aus der Nähe getroffen habe. Unser Ziel war der Nationalpark in Vantaa. Zusammen setzten wir uns in den Bus. Es war noch stockdunkel und auch als wir eine gute halbe Stunde durch den Wald wanderten, war noch kein Lichtstrahl zu sehen. Ich hatte es schnell bereut, dass ich mir nichts wärmeres angezogen hatte und ich die null Grad unterschätzt hatte.Als wir einen schönen Platz gefunden hatten, begannen wir mit einem Campingkocher Tee zu machen und versuchten uns an einem Feuer. Währenddessen konnten wir einen wunderschönen Sonnenuntergang erleben. Der Himmel färbte sich kurzzeitig in ein kräftiges Pink, was uns allen den Atem raubte. Als nach einer Stunde das Feuer dann endlich anblieb, grillten wir zusammen am Lagerfeuer unsere Würstchen, kochten mit dem Campingkocher Nudeln und aßen aus Deutschland geschickten Stollen. Es war eine wundervolle "Pfadfindererfahrung", die mich jegliches Frieren vergessen lassen hat! Mehr Bilder dazu in der Galerie ;-)
Immer wieder muss ich schockierend feststellen, wie schnell die Zeit rumgeht. Wahrscheinlich fange ich jeden Blogeintrag damit an zu erzählen, wie schnell die Zeit doch vorübergeht. Heute bin ich tatsächlich schon 5 Monate hier. Ich komme mit dem bloggen gar nicht hinterher, es passiert so viel, dass ich schon kaum mit meinem privaten Tagebuch mithalten kann. Was das mit dem Blog angeht finde ich es aber nicht so schlimm, da ich die Zeit einfach genießen möchte und mich nicht dazu zwingen will etwas zu schreiben, wenn ich eigentlich gar keine Lust darauf habe. Jetzt sind seit bald einer Woche Weihnachtsferien und ich habe genug Zeit und auch wieder Lust etwas zu berichten. Seit meinem letzten Eintrag ist wieder einiges passiert und ich habe einiges zu berichten. Ende November war ich in Turku mit YFU, dann sind wir schon in die Adventszeit gestartet. Der Schnee ist so schnell verschwunden, wie er gekommen war und ruck zuck waren da mehrere "Pikkujoulu", Weihnachtsfeiern und Konzerte und Heiligabend stand ganz plötzlich vor der Tür.
Damit es angenehmer zum Lesen ist, werde ich die ganzen Geschehnisse in einzelne Einträge aufteilen.
Viel Spaß beim Lesen :)
Der sechste Dezember - in Deutschland der Nikolaustag, in Finnland der Unabhängigkeitstag. Den Nikolaus kennen die Finnen nicht. Trotzdem hat mich am Morgen eine kleine Überraschung von meiner Gastmutter erwartet. Ich hatte ihr mal Monate vorher von unserem Nikolaus erzählt und da hatte sie sich tatsächlich dran erinnert und mir eine Schüssel Süßigkeiten vor die Tür gestellt!
Der Unabhängigkeitstag in Finnland ist etwas ganz wichtiges und ein großer Tag für die Finnen. Dieses Jahr hatte Finnland seinen 99 Geburtstag. Am Morgen sind wir zu einer Cheerleadingvorführung meiner Gastschwestern gefahren. Anschließend haben wir uns hier zu Hause Pizza bestellt. Der Fernseher ist sowieso den ganzen Tag an, da ständig Übertragungen laufen, wie sich Prominente die Hände schütteln.
Am Abend sind wir zu meiner Support Person gefahren, wo wir dann gefeiert haben. Aus dem Radio, generell überall konnte man tagsüber die Nationalhymne hören und auch jetzt haben wir zusammen gesungen. Alle anderen Austauschschüler, die dort eingeladen waren, durften dann noch ihre Nationalhymne vorsingen, schön spontan und ohne jegliche Begleitung ... :D Anschließend wurde sich an der Festtafel bedient und die Gala im Fernsehen angesehen. Jeder gratuliert sich gegenseitig mit "Hyvää itsenaisyyspäivää!". Es war wirklich ein schöner Tag. Die Finnen haben einfach Ihren Nationalstolz. Auch wenn die meisten nicht verstehen, warum ich freiwillig in ihr kaltes Land als Austauschschülerin komme, lieben sie ihr Land und sind alle stolz, es ihr Land nennen zu dürfen.
Letztes Wochenende war ich mit zwei Freundinnen, die auch Austauschschüler auf meiner Schule sind in Porvoo, eine Stadt etwa 50 Kilometer von Helsinki entfernt. Früh morgens haben wir uns in einen Bus gesetzt, der uns für nur 6,50€ Hin- und Rückfahrt innerhalb einer Stunde in die kleine Stadt gebracht hat. Eigentlich gibt es wirklich nur so fünf oder sechs Städte in Finnland, die wirklich größer sind und auch Porvoo besteht quasi nur aus seiner wunderschönen kleinen Altstadt. Über Nacht hatte es geschneit und auch den ganzen Vormittag kamen viele viele weiße Flocken vom Himmel gefallen. Die bunten, alten Holzhäuser und der kleine Fluss mit urigen Bootchen sahen einfach nur schön aus. Wir hatten viel Spaß, liefen von Souvenirläden bis zu einer Schokoladenfabrik und in den Wald. Ich konnte gar nicht genug Fotos machen, weil es einfach überall so schön aussah. Manchmal hatten wir ziemlich damit zu kämpfen nicht hinzufallen, da es an einigen Stellen gefährlich glatt war, aber wir hatten sehr viel Spaß! :D Zwischendurch mussten wir uns immer wieder in einem Supermarkt oder Restaurant aufwärmen, weil es mit minus vier Grad schon Recht kalt war, wenn man den ganzen Tag draußen herumläuft.
Vielleicht veranschaulichen die Bilder ja den Tag etwas und ich weiß, dass ich nochmal wieder kommen werde, Porvoo ist einfach wunderschön!
Es ist wieder viel passiert seit meinem letzten Blogeintrag und ich konnte mich schon gar nicht mehr unter aktuellen Blogeinträgen wiederfinden. Tatsächlich bemerke ich meistens gar nicht, wie schnell die Zeit vergeht und wenn ich daran denke, das lange nichts mehr auf dem Blog von mir veröffentlicht wurde, habe ich oft einfach keine Lust dazu. Ich genieße hier jede Sekunde und schätze die Zeit, die ich auf finnischen Boden verbringen kann, denn im Endeffekt sind die übrigen 7,5 Monate schnell wieder vergangen. Jetzt werde ich aber erstmal erzählen, was bisher so spannendes passiert ist.
In der Schule ist das erste Jakso vorbei und das Ende des zweiten naht ebenfalls. Jetzt im zweiten Jakso habe ich mich endlich richtig in das Schulsystem „eingelebt“ und es läuft ganz gut in der Schule. Gewählt habe ich dieses Mal Englisch, Deutsch, Spanisch, Kunst und Sport. Erst hatte ich vor Schwedisch zu nehmen, aber der Kurs war schon voll. Ich wusste nicht, wie das mit Spanisch klappen soll, aber jetzt macht es mir richtig viel Spaß. Etwas frustrierend ist es jedoch, dass ich die finnische Grammatik nicht verstehe, aber es verstehe, wenn mir spanische Grammatik auf finnisch erklärt wird. Finnisch ist noch immer eine Herausforderung…
Ende Oktober hat YFU eine Reise nach Tallinn organisiert. Samstag morgen ging es früh mit der Fähre los nach Tallinn, wo wir dann in einem Hotel unterkamen. Am Nachmittag haben wir Zeit gehabt durch die wunderschöne Altstadt zu laufen, bevor wir mit estnischen YFU-Mitarbeitern eine Rallye gemacht haben. Wir hatten viel Spaß zusammen und ignorierten die Kälte tapfer.
Der nächste Tag begann mit dem Frühstück im Hotel und anschließend hatten wir die restliche Zeit zur freien Verfügung. Ich habe die Zeit mit ein paar Freunden genutzt, um andere Austauschschüler zu treffe, die wir von unserer VBT kannten. Da sie sich in Tallinn besser auskannten als wir, konnte sie uns gute Gelegenheit zum Shoppen zeigen, da in Finnland alles deutlich teurer ist. Auf der Fähre zurück nach Helsinki gab es für uns alle Buffet. Ein wunderschönes Wochenende, das ich nicht vergessen werde und ich werde definitiv nochmal nach Tallinn kommen!
Der Herbst in Finnland war der schönste, den ich bisher erlebt hatte, aber etwas zu kurz für meinen Geschmack. Die Bäume waren unglaublich bunt, es hat sehr selten geregnet und die Sonne hat sich häufig gezeigt. Die Temperaturen gingen meist bis auf maximal vier Grad herunter. Es ging jedoch schnell und schon fast vom einen Tag auf den anderen neigte sich der Herbst dem Ende zu. Die Farben an den Bäumen verloren zwar nicht so schnell ihre Farben, jedoch verloren die Bäume die bunten Blätter schnell und es wurde kälter. Eine Woche später dachte ich ich traue meinen Augen nicht, als ich morgens aufwachte und Schnee lag. Wirklich viel war es nicht und ich hatte auch erwartet, dass am nächsten Tag wieder alles weg ist. Die Temperaturen lagen nun meistens bei minus drei Grad und die nächsten Nächte schneite es immer mehr. Letztes Wochenende habe ich mit zwei Freundinnen einen Tagesausflug ins verschneite Porvoo gemacht und wir hatten viel Spaß, auch wenn es sehr kalt war. In der Nacht danach kam so viel Schnee, dass ohne Schneeschippen schon nichts mehr ging, es wurde gestreut auf den Straßen und meine Füße waren im 20 Zentimeter hohen Schnee schon komplett verschwunden. Es ist einfach nur wunderschön draußen und ich kann von dem Winterwunderland gar nicht genug bekommen. Diese Woche wird es noch kälter werden, gestern morgen habe ich gedacht ich träume, als ich aus dem Fenster geschaut habe und es minus 15 Grad waren :D Heute habe ich das schöne Wetter genutzt und war im Wald Schlittenfahren. Es gibt dort auch gute Möglichkeiten zum Ski-Langlanf und wir hatten eine richtige Piste, die wir zum Rodeln nutzen konnten. Von mir aus könnte der Winter so weitergehen, aber ab nächster Woche soll es wieder wärmer und der Schnee weniger werden… :(
Mit dem Finnisch läuft es in letzter Zeit immer besser. Mit meiner Familie spreche ich so gut wie es geht auf Finnisch, aber so „richtige“ Unterhaltungen laufen noch auf Englisch. Auch mit meinen Freunden halte ich das noch nicht durch. Es wird noch eine ganze Zeit dauern. Die Grammatik bringt mich schlicht und einfach um den Verstand. Es ist immer anders, nichts kann man sagen, ohne einem Wort eine Endung anzufügen. Eine der 16 Endungen. Nicht einmal „nein“ sagen ist einfach, denn das Wort „nein“ wird konjugiert. So sind mir schon witzige Sprachfails passiert. Ich habe zum Beispiel erzählt, dass ich im See schwimmen gehe (es waren null Grad), dabei wollte ich nur zum See gehen. Oder ich habe gesagt, dass wir Schnee gegessen haben, obwohl ich von unserem Picknick im Schnee erzählen wollte… Wird nicht das letzte Mal gewesen sein :D
Manchmal habe ich das Gefühl, keine einzige Sprache mehr gut zu beherrschen. Dadurch, dass ich angefangen habe viel mehr Finnisch zu reden, unterhalte ich mich nicht mehr so viel auf Englisch und ich brauche immer ein paar Minuten, um im Redefluss zu sein. Finnisch ist sowieso noch nicht perfekt und mit dem Deutsch wird es immer witziger. Ich kann nun wirklich bestätigen: Ja, man kann seine eigene Muttersprache wirklich verlernen. Teilweise rede ich einfach auf Englisch weiter mitten im Satz, ohne es zu merken, ich erfinde interessante Worte und verdrehe alles mögliche. „Wie viel Wand ist noch zur Platz?“, „Korrektion“… Oft genug kann ich gewisse Worte nicht mehr ins Deutsche übersetzen. Und als wir im Finnischkurs Körperteile gelernt haben, hat es eine halbe Ewigkeit gedauert, bis mir das deutsche Wort für „Ferse“ eingefallen ist. :D Peinlich ist es, wenn meine Deutschlehrerin mich etwas fragt und ich es nicht beantworten kann, weil ich mir nicht mehr sicher bin. Auch mit der Rechtschreibung läuft es nicht mehr ganz so gut. Damit entschuldige ich mich gleich einmal für alle Fehler, die hier wahrscheinlich nicht gerade sparsam aufgetreten sind.Ich bin gespannt, wie meine Deutschkenntnisse dann in acht Monaten sind :´D
Lena